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EX EYE

s/t

2011 hat der in Ann Arbor, Michigan geborene Saxofonist Colin Stetson, der inzwischen kanadischer Staatsbürger ist, mit „New History Warfare Vol. 2: Judges“ eine außergewöhnliche Platte aufgenommen, auf der er unterschiedlichen Saxophonen und Klarinetten mit Hilfe einer speziellen Spieltechnik extrem seltsame Töne entlockte.

So etwas hatte man in dieser Form tatsächlich bisher noch nicht gehört, was man ja nur über die wenigsten Platten sagen kann. Dass das Nachfolgealbum zwei Jahre später weniger gut funktionierte, hatte zum großen Teil mit dem profanen Gesang von Justin Vernon (BON IVER) zu tun, der die Magie von Stetsons abenteuerlichen Kompositionen störte.

Bereits Anfang des Jahres erschien eher unbemerkt ein neues Album namens „All This I Do For Glory“, jetzt folgt unter dem Namen EX EYE eine Zusammenarbeit mit dem ehemaligen LITURGY-Drummer Greg Fox, Gitarrist Toby Summerfield und Bassist Shahzad Ismaily.

Stetsons beeindruckendes, eine fast schon beängstigende Intensität erreichendes Saxofonspiel ist dabei unverkennbar, aber auch Fox dynamisches Schlagzeugspiel verweist deutlich auf den klischeebefreiten, hyperaktiven „Transcendental Black Metal“ seiner ehemaligen Band LITURGY.

Schubladen gibt es einige für EX EYE – Post-Metal, Jazz, Ambient, Kraut- und Spacerock –, auch wenn keine so richtig passen will, was natürlich auch die Qualität ihres großartigen Debüts ausmacht, das trotz des experimentellen Charakters der rein instrumentalen Stücke letztendlich einem postmodernen Verständnis von Rockmusik verbunden bleibt.