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JFR MOON

Moony

Es hat zwei Durchläufe gedauert, bis es Klick gemacht hat, seither habe ich die Platte gute 15 bis 20 Mal gehört, nicht selten mehrfach hintereinander. Der Schritt von der ersten, durchgehend folkigen Platte zu „Moony“ ist ein großer.

JFR geht wesentlich elektronischer ans Werk, mit einer vordergründigen Haltung, die hier und da ganz beiläufig eine hingelümmelte Melodie fallen lässt, die sich beim genauen Hinhören als unverschämt entpuppt, weil sie einfach so hingerotzt wurde, ohne als tragendes Element zu fungieren (andere Bands bauen darum einen kompletten Song).

Müsste man für die Schubladisierung dieser Platte ein Genre erfinden, würde ich mit „Slacker“ ein fast vergessenes Wort bemühen. Cocktail-Slacker-Acid-Lounge mit ein paar Folk-Spuren hier und da, die nicht ganz verschwunden sind.

„Moony“ klingt extrem tiefenentspannt wie ein Abend in der Wanne mit rauchbaren Badezusätzen. Immer etwas schräg, leicht neben der Spur und kleinen, fiesen Querverweisen, die, bewusst oder unbewusst, Denkprozesse anstoßen.

Ein Beispiel? Bei „Bottomless“ ausdrücklich nicht an THE SMITHS und Morrisseys Gesang denken? Unmöglich, denn wenn du erst einmal dort angelangt bist, geht das Bild nicht mehr weg. Gäbe es eine Bar, in der solche Musik läuft, wäre ich Dauergast.

Extrem lässig, und definitiv nicht für jedes Ohr.