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OTHER

Casket Case

Wer „Casket Case“ hört, der merkt spätestens jetzt, wie sich diese Band im Laufe der Jahre verändert hat. THE OTHER waren einst angetreten, um das Erbe der MISFITS weiterzutragen und den Horrorpunk ein bisschen salonfähiger zu machen.

Wohl nicht ganz zu Unrecht gelten sie als eine der führenden Bands des Genres in Europa. Diverse Touren führten sie sogar in die USA. Festivals wie das Amphi, Wacken oder Summerbreeze luden sie bereits ein – und tun das nach wie vor.

Und trotz mehrerer Personalwechsel – lediglich Sänger Rod Usher und Schlagzeuger Dr. Caligari sind von der Urbesetzung übrig geblieben – bringen sie nach wie vor Platte um Platte heraus. Das allein ist bemerkenswert.

Und noch ein wenig bemerkenswerter ist der Wandel vom Punk hin zum Metal, der mit „Casket Case“ endgültig vollzogen wird. Es gibt kein, nicht despektierlich gemeint, Geschrammel mehr, sondern ausgefuchste und straighte Arrangements im Zeichen des harten Riffs und des (kurzen) Gniedelsolos, die zeigen, dass bei THE OTHER mittlerweile hervorragende Musiker am Start sind.

Musiker, die nicht nur die Sache mit der MISFITS-mäßigen Geschwindigkeit auszureizen imstande sind, sondern auch ihre technischen Möglichkeiten. Der Mummenschanz hat ein neues, ausgereiftes Gewand, mit „X-ray eyes“ einen neuen amtlichen Hit – und mit „Pray for your soul“ streng genommen nur einen „echten“ Punkrock-Moment.