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ZWANIE JONSON

Eleven Songs For A Girl

Bei singenden und songschreibenden Drummern denkt man gern mal erschaudernd an Ringos „Don’t pass me by“. Zwanie ist das perfekte Gegenbeispiel, seit dreißig Jahren gefragter Mann als Live- und Session-Drummer, hat er nun sein drittes Soloalbum von Staatsakt in die Regale stellen lassen.

Und darauf lässt der Multi-Instrumentalist ein Feuerwerk von High-Quality-Songwriting vom Stapel, das sich gewaschen hat. Zwischen jangligem Westcoast-Pop wie beim Opener „Heavy sea“ und Middle-of-the-road-Nummern, die irgendwie an PREFAB SPROUT erinnern, beackert Zwanie ein beachtliches Terrain.

Fröhliche Eighties-Disco-Stomper stehen da neben sonnendurchfluteten Hippie-Nummern, dann gibt es lupenreinen Yacht-Rock neben straightem Indiepop, und die Mischung funktioniert stets bestens.

Nun ist Jonson gewiss kein Caruso, und den meisten der Songs stünde eine Crooner-Stimme vom Schlage eines Jarvis Cocker besser. Das ist aber Klagen auf hohem Niveau, elf Songs von außerordentlicher Schönheit, bis auf sehr wenige Gastspiele das Werk eines enorm begabten Einzeltäters, komplett im Alleingang komponiert, gespielt und aufgenommen.