ASPHALTRENNEN

Vor knapp zehn Jahren erschien Monte Hellmans Kult-Roadmovie „Asphaltrennen“ („Two-Lane Blacktop“), der oft mit ähnlich existentialistischen Filmen wie „Easy Rider“ oder „Harley Davidson 344“ verglichen wird, nach seiner deutschen Kinoerstaufführung im Jahr 1974 das erste Mal auf DVD (eine Videoveröffentlichung gab es nie).

Zusätzlich enthalten war ein Audiokommentar von Hellmann und die Dokumentation „On The Road Again: Two-Lane Blacktop Revisited“. Bei der Neuauflage von Koch im Mediabook mit dem Film auf Blu-ray und DVD kamen unter anderem noch ein Audiokommentar von Peckinpah-Kenner Mike Siegel und zwei weitere Featurettes hinzu.

Die Bildqualität ist ordentlich, allerdings bekam man die Grobkörnigkeit des mit geringem Budget gedrehten Films nicht überall gleich gut in den Griff. Andererseits ist „Asphaltrennen“ aufgrund des antiklimaktischen Finales und der Parallelen zur europäischen Nouvelle Vague – vor allem hinsichtlich der extremen Reduktion der dramaturgischen Mittel – auch für ein an superscharfe HD-Ästhetik gewöhntes „The Fast And The Furious“-Publikum völlig ungeeignet.

Singer/Songwriter James Taylor und Dennis Wilson von den BEACH BOYS liefern sich darin mit Warren Oates ein Überlandrennen nach Washington, D.C. Im Mittelpunkt stehen dabei mehr die Autos – ein 1955 Chevy und ein Pontiac GTO Judge – als die eigentlichen Protagonisten.

Und so taucht Oates in den Credits nur als G.T.O auf, während Taylor und Wilson „The Driver“ und „The Mechanic“ genannt werden. Während der Kultstatus von „Easy Rider“ ja auch viel mit seinem Soundtrack zu tun hatte, ist die Musikuntermalung bei „Asphaltrennen“ eher spärlich, ebenso wie die Dialoge, stattdessen verlässt sich Hellman auf seine wundervollen Widescreen-Bilder und eine desillusionierende Entzauberung männlicher Obsessionen.