MONSTER

Obwohl die Firma e-m-s bereits seit einigen Jahren nicht mehr existiert, ist es erstaunlicherweise immer noch möglich, günstig deren aus dem Jahr 2004 stammende Deluxe Edition von Patty Jenkins’ großartigem Film „Monster“ über die Serienmörderin Aileen Wuorno zu ergattern, die auch noch die beiden Dokumentationen „Aileen – Life and Death of a Serial Killer“ und „Aileen Wournos - The Selling of a Serial Killer“ enthält.

Dass „Monster“ aktuell von Universum auf DVD und Blu-ray wiederveröffentlicht wurde (leider ohne Extras), dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass Regisseurin Jenkins, die seitdem vor allem fürs Fernsehen gearbeitet hat, dieses Jahr mit „Wonder Woman“ ihren zweiten Kinofilm drehte.

Leider auch nur eine weitere profane Superhelden-Adaption, die Lichtjahre von der emotionalen Tour de Force in „Monster“ entfernt ist. Fürs Bankkonto von Jenkins eine kluge Wahl, in kreativer Hinsicht eher ein Offenbarungseid.

Ein zweiter Teil ist dennoch bereits angekündigt. In „Monster“ wird Wuornos, die sieben Männer umbrachte und 2002 in Florida hingerichtet wurde, auf beeindruckende Weise von Charlize Theron gespielt.

So schrecklich Wuornos Taten auch waren, noch schrecklicher liest sich ihre Biografie. Denn Wuorno war seit frühester Kindheit Gewalt und sexuellem Missbrauch ausgesetzt und arbeitete bereits mit 15 als Prostituierte.

Insofern ist „Monster“ auch kein typischer spekulativer Serienkiller-Streifen, sondern zeigt deutlich, dass die Täterin auch Opfer war. Jenkins’ Fokus liegt dabei auf Wuornos Verhältnis zu Tyria Moore, ihrer großen Liebe, die im Film Selby Wall heißt und von Christina Ricci gespielt wird.

Auch wenn sich Jenkins bei der Darstellung der Ereignisse einige erzählerische Freiheiten herausnimmt, ist „Monster“ nach wie vor eine extrem verstörende und mitreißende Erfahrung.