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BEN FROST

The Centre Cannot Hold

Ein sprödes und sperriges Werk, keines, das jemanden auch nur irgendwie belohnen will. „The Centre Cannot Hold“ bleibt ein Kampf, in jeder Minute und auch nach vier Dutzend Anläufen. Dabei verortet sich Ben Frost immer weiter genauso im Noise wie in der Avantgarde, lenkt sein fünftes Werk ins Feuilleton und in dystopische Zukunftsszenarien.

Ein instrumentales Album politisch zu denken, selbst das gelingt unter Zuhilfenahme des Titels: Die Mitte zerbricht, egalitärer Zusammenhalt weicht egoistischem Isolationismus. Aber „the centre“, das ist auch das meisterhafte „Ionia“, zentral positioniert und Schlüsselmoment der Platte, obwohl auch darin die angedeutete Melodie gleich wieder versenkt wird, einfach abbricht und sich der Sound erneut labyrinthisch vermauert.

Wenn dann die audiovisuelle Präsenz und Lautstärke seiner Konzerte noch mitgedacht werden, ist Ben Frost bei aller Unzugänglichkeit ein soundästhetisch geschlossenes Monument gelungen. Mal wieder.