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BLANEY

The Severance

Hallo Herr Toningenieur, waren Sie gerade auf dem Klo oder eine rauchen, als Ed Blaney die Vocals zum Opener „Happy return“ eingesungen hat? Jedes S wurde hier zum übersteuerten Zischlaut. Oder soll das so sein ...? Nach „Urban Nature“ (2016) ist „The Severance“ das zweite (?) Soloalbum von Ed Blaney, den man als Wegbegeleiter von Mark E.

Smith von THEF FALL kennt. Ed war ungefähr von 2000 bis 2005 Gitarrist und Co-Sänger von THE FALL, und 2008 haben die beiden dann erneut zusammen Musik gemacht, wenn auch nicht im THE FALL-Rahmen, sondern unter dem Titel „Smith And Blaney“.

Diesmal musste Ed alleine klarkommen, von seiner Begleitband mal abgesehen, die übrigens teils in Berlin ansässig ist, wo wiederum „The Severance“ eingespielt wurde. Wer THE FALL mag oder die GODFATHERS, ist beim leicht verschrobenen Mr.

Blaney gut aufgehoben, der sich hier musikalisch treiben lässt: mich mal an FISCHER Z erinnert („Thinking of you“), mal an Joe Strummer und die MESCALEROS, und speziell auch die leisen, bedächtigen Songs („Tessa“) gefallen mir.

Wer also eine Schwäche hat für ältere englische Herrschaften, mit denen man gerne vor und nach dem Auftritt ein paar Bierchen trinken möchte, ist genau richtig.