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FUCKHEAD

Dislocation

Gegründet wurde FUCKHEAD von Dietmar „Didi“ Bruckmayr und seinem Bruder 1988 als Industrial-Duo. Seitdem ist alle paar Jahre ein neuer Release erschienen, zuletzt 2013 „Avoid Nil“, mindestens genauso wichtig waren und sind die Auftritte der aktuell aus den Herren Bruckmayr, Jöchtl, Kern und Strohmann bestehenden Künstlergemeinschaft, dokumentiert beispielsweise auf der „Lebensfrische“-DVD von 2007.

Begonnen haben FUCKHEAD einst im Rückgriff auf die Granden der Industrial-Bewegung, längst schon haben sie sich aber stilistisch maximalst befreit, mäandern zwischen Noiserock, pluckernd-trippiger Elektronik und Hörspielhaftem, teils in Wiener Dialekt.

Ein ziemliches wirres und wildes Sound-Sammelsurium, das aber in sich stimmig ist und sowieso dominiert wird vom mal (halb) singenden, mal deklamierenden Bruckmayr. Das hat was von einer dadaistischen Performance, ist extrem unkategorisierbar und läuft wohl unter, äh, Kunst.

Und die darf und kann alles. Anstrengend, Hören mit Schmerzen, aber sofern man für so was empfänglich ist, auch irgendwann faszinierend und spannend. Ein App zum Album gibt es als Gratisdownload, und hat man das Vinyl, geht wohl irgendwas mit Augmented Reality.

Aha. Alles in allem ein sehr spezielles Erlebnis für aufgeschlossene Menschen. Und um Klassen besser als der ganze Austro-Rock-Dreck à la WANDA.