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LEE HAZLEWOOD

Forty / The Cowboy And The Lady / Requiem For An Almost Lady

Light in the Attic macht weiter mit Wiederauflagen von Alben des brummigen Baritons, Produzenten, Songschreibers Lee Hazlewood. Zwei Alben aus den späten Sixties, eins von 1971 gibt es nun mit umfangreichen Booklets, raren Bildern und detaillierten Linernotes.

Den Anfang macht das 69er-Album „The Cowboy And The Lady“. Der Titel legt es nahe, es handelt sich um ein Duett-Album, hier sind Country-Songs zu hören. Hazlewood spielte das Album zusammen mit Ann-Margret ein, welche zuvor einige Flops auf Lees Label LHI hatte.

Leider muss sich Ann-Margret wohl oder übel den Vergleich mit Nancy Sinatra gefallen lassen. Mit deren unterkühlten Sexappeal und latenten Schnippigkeit hält sie leider nicht mit, damit steht und fällt das Album.

Natürlich ist die Produktion ein Prachtstück aufgedonnerten Hazlewood-Barocks geworden, die Vokalisten zicken sich an, die Songs sind ihnen auf den Leib geschrieben, doch der Funke springt nie so richtig über.

„Forty“, das zweite Album, ist ein ganz anderer Schnack. Lee hatte mal genug vom Songschreiben und Produzieren, erfüllte sich einen Herzenswunsch und ging einfach als Sänger ins Studio. In London eingespielt mit hochkarätigen Sessionmusikern und einer Produktion von Shel Talmy ist „Forty“ ein reines Coveralbum.

Es enthält hochkomplexe Arrangements, Lees Gesang ist außergewöhnlich, er fühlt sich hörbar pudelwohl. „Requiem ...“ ist dagegen ein Album über eine auseinanderbrechende Liebesbeziehung, spärlich arrangierte Folksongs mit Westcoast-Flair, gespielt mit Muckern wie Jerry Cole und Jack Nitzsche.

Hazlewood greift auf das Konzept seines ersten Albums „Trouble Is A Lonsome Town“ zurück, beginnt jeden Song mit einer gesprochenen Intro. Sicherlich eines von Lees gefühlvollsten Werken, man spürt, dass es autobiografische Züge hat.