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SATANIC SURFERS

Back From Hell

In den Neunzigern galten die SATANIC SURFERS als Speerspitze des schwedischen Punkrock. Zusammen mit Bands wie MILLENCOLIN oder NO FUN AT ALL prägten die Jungs aus Malmö ein ganzes Jahrzehnt mit ihren rasend schnellen Songs.

Noch vor dem Debütalbum kam der entscheidende Move im Line-up: Sänger Ulf Eriksson stieg aus und Schlagzeuger Rodrigo Alfaro tauschte die Drumsticks gegen das Mikrofon ein. „Hero Of Our Time“ wurde zum Kassenschlager und verkaufte über 60.000 Stück.

Es folgten Touren mit US-Kollegen wie LAGWAGON oder GOOD RIDDANCE und fünf weitere Alben, veröffentlicht auf den schwedischen Labels Burning Heart und Bad Taste, „666 Motor Inn“, „Songs From The Crypt“ oder zuletzt „Taste The Poison“.

Der Punkrock-Himmel war nicht mehr weit, dann folgte die kalte Dusche. 2007 gab die Band ihre Auflösung bekannt und Rodrigo Alfaro stieg bei ATLAS LOSING GRIP ein. 13 Jahre sind seit dem letzten Album der SATANIC SURFERS vergangen.

Und plötzlich waren sie wieder da. Zuerst nur live: im Sommer spielten sie zuerst auf dem spanischen Ressurection Festival, dann kamen Auftritte beim Groezrock, dem Ruhrpott Rodeo, Punk Rock Holiday und Highfield.

Und jetzt gibt es auch neue Songs von den SATANIC SURFERS und zwar mit Vollspeed, veröffentlicht bei Mondo Macabre, einem Sublabel von Regain Records mit Sitz in Malmö. Mit melodischen Background-Chören die an BAD RELIGION erinnern und deutlich mehr Gitarrensolis als früher.

Die Metal-Einflüsse könnten aus Alfaros Zeit mit ATLAS LOSING GRIP stammen. Schließlich hat er auch noch ALG-Gitarrist Max Hudden mitgebracht und bei den Surfers integriert. Irgendwie klingen die zehn Songs aber auch stark nach den Anfangstagen der Band, als Dosenbier und Sandwiches von der Tankstelle noch zu den Grundnahrungsmitteln gehörten und die Band im Van ausgiebig durch Europa, Kanada, Japan und Australien tourte.

Ähnlich wie MILLENCOLIN oder NO FUN AT ALL haben die Jungs aus Malmö immer noch ihre alte Fanbase, die sich wie Bolle auf Shows der Schwedenpunks freut. Abgesehen davon müssen die Melodic-Punk-Pioniere niemandem mehr etwas beweisen.

Sie liefern immer noch astreinen Skatepunk ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Sie wissen, wer sie sind und was sie können. Das gibt Selbstsicherheit. Außerdem ist laut Rodrigo Alfaro momentan keiner finanziell abhängig von der Band.

Alle spielen nebenbei in diversen Seitenprojekten und haben inzwischen Familie. In den Texten kotzen sich die SATANIC SURFERS so richtig aus, wie der Teufel im Artwork: In „All gone to shit“ oder „Going nowhere fast“ geht es um den Niedergang der Musikindustrie oder den Kampf gegen den Teufel Alkohol.

Das siebte Album der Band knüpft trotz langer Pause nahtlos an das bisherige Schaffen der Surfers an.