BLANK

s/t

Die erste Platte mit Messer. Die Solinger BLANK haben sich für ihr neues Album auf das besonnen, wofür der Name Solingen seit 200 Jahren steht: Schneidwaren. Und so lag einer limitierten Erstauflage ein klassisches Solinger „Zöppken“ bei, ein kleines, aber scharfes Küchenmesser mit Logo-Ätzung auf der Klinge.

Weitaus cooler als noch ein LP-T-Shirt-Bundle. Aufgenommen wurde der titellose Longplayer wieder mit Role in der Tonmeisterei, und ich stelle gerade entsetzt fest, dass das LP-Debüt „Calix“ tatsächlich schon 2012 erschienen ist, die „Suspiria“-12“ auf This Charming Man schon 2013, und dass seit der Split-LP mit SANGHARSHA auch schon wieder drei Jahre vergangen sind ...

Kam mir nicht so lange vor, ist aber sicher ein Fall selektiver Wahrnehmung, ist die Band doch regional konzertmäßig recht präsent – sofern Carsten und Daniel nicht mit ihrem neuen Projekt KONTROLLE unterwegs sind.

An der pechschwarzen Grundfarbe hat sich freilich nichts geändert, BLANK verstehen es meisterhaft, verzweifelte, dunkle Schleicher zu spielen, die über weite Strecken Atmosphäre aufbauen und sich dann in kurzen Momenten der Raserei entladen.

Dass der heisere Gesang immer in die Musik eingebettet ist und sich nie in den Vordergrund schiebt, das gefällt mir, und insgesamt ist hier alles recht genau gezeichnet – Blackened Hardcore mit Struktur statt hemmungsloses Geballer, metallisch und crustig zugleich.

Die Texte sind mal auf Deutsch, mal auf Englisch, bei „Break out“ ist Mike McTernan von DAMNATION A.D. als Gast dabei, doch mein Favorit ist das titellose „-“ mit Filmtextschnipseln und viel „Fuck you“ dabei.