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MUNCIE GIRLS

Fixed Ideals

Das Trio aus Exeter knüpft mit „Fixed Ideals“ nahtlos an das tolle Debüt „From Caplan To Belsize“ an. Der Titel des Nachfolgers ist, ähnlich wie beim ersten Album, eine Referenz an die US-Schriftstellerin Sylvia Plath, die seit ihrer College-Zeit in den Fünfzigern an Depressionen litt und sich nach mehreren Suizidversuchen letztendlich mit dreißig Jahren das Leben nahm.

Diese Titelwahl der MUNCIE GIRLS lässt den Kontrast zwischen Musik und Texten bereits erahnen. Während der Punk- und Indierock-Sound stets eingängig, melodisch und geradlinig bleibt, behandelt Lande Hekt auf textlicher Ebene persönliche Themen wie mentale Gesundheit, Angstzustände, Katerstimmung oder Familiengeschichten.

So ist „Picture of health“ ein Appell, dass Freunde gegenseitig auf einander Acht geben sollten, „Clinic“ schrieb Lande während ihrer kognitiven Verhaltenstherapie und „Jeremy“ ist ein „Fuck you“ an ihren Vater, der sie verleugnet und ihre Mutter in keinster Weise unterstützt.

Diese Offenheit und Emotionalität zieht sich durch das gesamte Album. Das Keyboard bei „Isn’t life funny“, „Bubble bath“ oder der reduzierten Akustik-Nummer „Hangovers“ schraubt den Pop-Anteil in die Höhe.

Einziger Kritikpunkt: Zwischendurch schleichen sich ein wenig Beliebigkeit und ein paar Wiederholungen ein. Zwei oder drei Songs weniger würden „Fixed Ideals“ kompakter machen. First world problems.