Foto

DAUGHTERS

You Won’t Get What You Want

Es steckt sicherlich eine gewisse Ironie daran, wenn sich eine Band, die solch extremen Noisecore produziert, der in einem Atemzug mit NOMEANSNO, THE LOCUST oder MELT-BANANA genannt wird, ausgerechnet DAUGHTERS nennt.

Eigentlich hatten sich diese Töchter aus gutem Hause nach dem letzten selbstbetitelten Album vor acht Jahren aufgelöst, jetzt gibt es aber doch wieder ein Lebenszeichen von Alexis Marshall, Nicholas Andrew Sadler, Samuel Morehouse Walker und Jonathan Syverson, nur der frühere THE CANCER CONSPIRACY-Gitarrist Brent Scott Frattini ist nicht mehr dabei.

Inzwischen sind DAUGHTERS bei Ipecac untergekommen, sicherlich nicht die schlechteste Wahl für diese musikalischen Extremsportler, die in Mike Patton einen echten Geistesverwandten haben.

„You Won’t Get What You Want“ ist ein durchaus passender Titel für das neue Album der reanimierten DAUGHTERS, die schon immer in einer seltsamen Schnittmenge aus Noise, Punk, Math-Rock, Grindcore und Metal agierten, und gemessen an ihren früheren Releases jetzt ihre erste Pop-Platte aufgenommen haben.

Die nervöse Hochgeschwindigkeits-Aggression des letzten Albums bewegt sich inzwischen überwiegend in rhythmisch deutlich entspannteren Bahnen und an die Stelle von Metal-Einflüssen sind vor allem Post-Industrial und Dark Wave getreten.

Menschen mit konventionelleren Hörgewohnheiten werden „You Won’t Get What You Want“ natürlich immer noch als infernalischen Lärm empfinden, aber ähnlich wie bei MIRRORS FOR PSYCHIC WARFARE gehen auch DAUGHTERS deutlich methodischer und musikalisch virtuoser vor, um ihr Publikum aus der Komfortzone zu holen.

Noiserock is alive and kicking!