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JENS FRIEBE

Fvck Penetration

Jens Friebe, das ist doch dieser Deutschpop-Typ aus Berlin, der da dieses Buch über seine 52 Wochenenden geschrieben hat, immer mit Christiane Rössinger abhängt und ein Buddy von Linus Volkmann ist. Oder er ist vielmehr dieser deutsche Pop-Typ, der mit Linus Volkmann auf seinem neuen Album gemeinsam die Drogen hochleben lässt, mit „Call me queer“ eine wunderbar knackige Nummer vorlegt, die in jeder Pariser Varieté-Bar für Stimmung sorgen würde, und einen Titeltrack hat, bei dem ich mir Friebe und seine Gäste in Nonnenkostümen vorstelle, wie sie „Sister Act“-like einen rausgospeln.

In Track Nummer zwei, „Charity/Therapy“, frankspilkert es zu Computergezirpe dermaßen, dass du glaubst, du bist auf dem Elektro-Album der STERNE, bis der eingängige englischsprachige Refrain einsetzt, zumindest.

Bei „Tränen eines Hundes“ übergibt Friebe das Mikro an die Berliner Jodellehrerin Doreen Kutzke, die bei mehreren Songs, wie einige Gastmusiker*innen mehr, gerne ihre Stimmbänder zur Verfügung stellt.

Der Song schniposchrankt ein wenig, macht aber nix, ist trotzdem geil. Berliner Deutschpop-Schule trifft auf große Pop-Dramatik, ohne unnötig pompös zu werden, jeder Song ein kleines Kunstwerk.

Den Opener „Worthless“ könnte ich mir gut beim ESC vorstellen. Aber nur wenn Friebe dabei die goldenen Leggings vom Inlay-Foto trägt.