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MONO

Nowhere Now Here

MONO bleiben MONO, sind aber dennoch kaum wiederzuerkennen. Derart unberechenbar hat sich die Band aus Tokio vielleicht noch nie gezeigt. „Nowhere Now Here“ ist ein Meilenstein und ein fantastisches Statement, das nur einen Schluss zulässt: MONO sind zu allem fähig! Das kurze Intro lässt noch offen, mit was für einer bahnbrechenden Kraft „After you comes the flood“ ihr zehntes Album eröffnet.

„Breathe“ beleuchtet den Saal nicht mehr so grell, eher sphärisch, so dass sich der Gesang der Bassistin Tamaki behutsam entfalten kann. Sanfte Bläserfanfaren kündigen den Titeltrack an, der die monumentale Epik der Anfangstage wiederbelebt.

Was sich in „Sorrow“ erneut pointiert manifestiert: Die Gitarren von Taka und Yoda sind vollumfänglich erhaben, beben in lauteren Abschnitten vor Intensität. Von einem symbiotischen Verständnis durchdrungen bleiben sie die Triebfedern, um dem Sound die unvergleichliche Tiefe zu verleihen.

MONO sind weiterhin auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen: Inspiriert von der seriellen Musik von Philip Glass schwirrt ein weiblicher Choral in den Aufbau von „Meet us where the night ends“ hinein.

Er wird nach und nach bis zur Unkenntlichkeit von den Instrumenten verdeckt. Sekunden vor Schluss bleibt nichts mehr übrig – außer ihm. „Nowhere Now Here“ ist eine Offenbarung.