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JOSEPH BOYS

Rochus

Endlich gibt es die JOSEPH BOYS auf Albumlänge und die fünf Düsseldorfer enttäuschen glücklicherweise nicht, sondern halten locker das Niveau ihrer beiden bislang erschienenen Mini-LPs. „Rochus“ heißt das Album, was zum einen der Name eines katholischen Heiligen ist, was zu der auf dem Cover abgebildeten Rochuskirche in Düsseldorf-Pempelfort passt, zum anderen aber auch Wut, Ärger oder Groll bedeuten kann, Themen also, die sich wie rote Fäden durch die Texte der elf Lieder ziehen.

Das Eröffnungsduo „Freizeitstätte Garath“, zu dem es auch ein schönes Video im Netz gibt (Was zum Teufel hat Andy da nur im Gesicht?), und „Fundbüro“, mein persönlicher Favorit des Albums, sind zugleich auch die bislang besten Songs der Band.

„Kiffen, Kiffen, Kreislauf weg“, haha! Hart, groovy, manchmal noisig, druckvoll produziert, irgendwie immer tanzbar – und über allem thront der fantastische Gesang von Sänger Andy, dem man gerne zuhört, wie er Texte vorträgt, die absolut unpeinlich sind.

Spätestens nach ein paar Durchgängen laden sie zum Mitsingen ein und glänzen vor allem durch die genaue Beobachtung aller möglichen alltäglichen Situationen, die man vor dem geistigen Auge nachvollziehen kann, wie in „Geisterbahn Königsallee“, „Drama Drama“ oder „Allegleich“.

Absoluter Tipp für alle, die gerne gute harte, deutschsprachige Musik hören.