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LEVIN GOES LIGHTLY

Nackt

Die Platte wird aller Voraussicht nach vor allem im Schatten der immer wiederkehrenden Diskussion um „Deutsche Texte vs. Englisch“ stehen, denn Levin hat sich für „Nackt“ auf die deutsche Sprache festgelegt.

Und wie immer geht die Diskussion am Kern der Frage vorbei, nämlich, ob die Platte auf Englisch besser oder schlechter klingen würde. Sprachlich blenden lassen sich letzten Endes doch nur die, die Englisch nur deswegen für gehaltvoller halten, weil sie die Texte nicht wirklich verstehen.

Und „international“ denken geziemt sich nur für Musiker, die auch international auftreten, so what? Und so passt als Titel „Nackt“ sehr gut, denn wenn hier etwas spricht, dann die reine Musik, die immer noch unverkennbar nach LEVIN GOES LIGHTLY klingt, bereichert um Dissonanzen und Störgeräusche, die bisher nicht so prägnant waren.

Für den einen oder anderen mögen ein paar der Stücke nur weniger geheimnisvoll klingen und damit weniger „groß“, nur liegt das Problem da einzig und alleine bei ihm selbst. „Rote Lippen“, „Erinnerungen“ oder „Pflaster“ sind wunderbar geschichtete Songperlen, und „Nackt“ ein cleverer Text zu einem ebensolchen Song.

Daneben gibt es wie gehabt allerdings auch ein paar Stücke, die nicht unbedingt nötig gewesen wären. So oder so, LEVIN GOES LIGHTLY bleibt ein faszinierendes Phänomen (von denen es viel zu wenige gibt), bei dem ich mich auf den nächsten Live-Auftritt freue.