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TOTEN CRACKHUREN IM KOFFERRAUM

Bitchlifecrisis

TCHIK sind eine Band, die polarisiert: Entweder man hasst sie oder man liebt sie. Dazwischen gibt es nichts. Denen, die sie hassen, sind ihre aus der Konserve stammenden Electrobeats ebenso ein Dorn im Auge wie die Texte, die auf einem mitunter kruden Humor basieren.

„Bitchlifecrisis“ bildet da keine Ausnahme: Die Damen wollen die Menschen sterben und von Krokodilen aufgefressen sehen („Ok ciao“). Sie hetzen nicht jugendfrei gegen die Angestellten im Jobcenter („Jobcenterfotzen“).

Sie schauen Verkaufs-TV, um nicht die ganze Zeit an Sex denken zu müssen („QVC gegen Geilheit“) und lassen als Königinnen des Clubs um die Ecke alle „Opfer“ am Einlass scheitern („Minus 1“).

All das bringen sie mit einer derartigen Nonchalance und einem extrem konsequenten Über-sich-selber-Lachen rüber, dass „Bitchlifecrisis“ ein großer, großer Spaß ist. Sagen wir, wie es ist: TCHIK sind eine Bereicherung der hiesigen Musiklandschaft, weil ihr Humor unschlagbar ist und sie Meisterinnen darin sind, Klischees maximal unterhaltsam und erheiternd zu reiten.

Ganz abgesehen davon, dass Songs wie „Hämatom“ oder „Keine Liebe“ Themen wie Gewalt gegen Frauen und Depression abhandeln – und zwar so, dass einem irgendwann das Lachen im Halse stecken bleibt.

Leute, nehmt sie endlich ernst, die Crackhuren.