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ANGEL DU$T

Pretty Buff

„Phencyclidin wird hauptsächlich in den USA als Freizeitdroge konsumiert.“ Sagt Wikipedia. Angel Dust sagen die, die es konsumieren, dazu. ANGEL DU$T, nur echt mit dem Dollarzeichen, ist der wirklich außergewöhnlich kreativ und smart gewählte Bandname jener Formation aus Baltimore, USA.

Auf die gleiche geniale Idee kamen, ohne $, 1984 schon auch ein paar Metaller aus Dortmund. 2013 erschien die erste 7“ auf React, ein paar weitere und zwei Alben (2014, 2016) folgten, und nun ist die als „Punk-Supergroup“ titulierte Formation auf Roadrunner.

Justice Tripp (voc), Daniel Fang (dr), Pat McCrory (gt/voc), Brendan Yates (gt/voc) und Jeff Caffey (bs) kennt man von TRAPPED UNDER ICE und TURNSTILE, und die Frage, ob dieser Background sowohl stilistisch wie durch die Musik des von Will Yip produzierten Albums die Bezeichnung „Punk-Supergroup“ rechtfertigt, könnte man jetzt ausführlich diskutieren.

Ich würde die Contra-Position einnehmen, „Pretty Buff“ ist so Punk wie GREEN DAY heutzutage. Was freilich nicht bedeutet, dass das Album nicht seine Qualitäten hätte. Der Fünfer hat sich stilistisch freigeschwommen, ein Album jenseits von kitschigem, AutoTune-gepimptem „Pop-Punk“ aufgenommen, das über weite Strecken sehr leicht und akustisch wirkt und bei mir vor allem Assoziationen zu den frühen Platten von Joe Jackson hervorruft.

Das macht ANGEL DU$T zum Light-Genuss für zwischendurch, dem aber eine ziemlich große Beliebigkeit anhaftet.