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DEFEATER

s/t

Für eine, für die Lyrics wahrscheinlich 60 bis 70% des Musikgenusses ausmachen und für die die Texte ausschlaggebend sind, ob ich eine Band scheiße finde, sie mag oder sie liebe, sind DEFEATER natürlich unheimlich spannend.

Ich liebe sie. Ich liebe das ganze Konzept dieser Band so sehr, dass es mich manchmal wirklich überwältigt. Ich habe einen wahnsinnigen Respekt vor Derek und seinen Texten. Und auch vor der Band, die das so grandios vertont; doch in den letzten Jahren hat sich was getan, Jay Maas wurde rausgeschmissen und damit war auch der Produzent weg.

Nun sind sie bei Epitaph und waren mit Produzent Will Yip im Studio, die DEFEATER zum Glück einfach DEFEATER sein lassen. Also, was genau für ein Album haben wir da jetzt: Selftitled, weil der Sound laut Band so großartig ist wie noch nie? Selftitled, weil sich die Band in der aktuellen Besetzung wohler fühlt als je zuvor? Selftitled, weil die Charaktere der Familiensaga, der man seit Jahren folgt, alle ein Stück defeated und defeater sind? Die Texte sind diesmal anders, was mich zunächst erstmal irritiert, obwohl doch alles so vertraut ist.

Wir kehren vom blutgetränkten Strand alleine zurück, wir gehen auf einen oder mehr Drinks ins Copper Coin, wagen uns in die Backalleys und starren kaltblütig hinunter in das Flussbett ...

hach ja, all die versteckten Hinweise, textliche wie auch die wiederkehrenden musikalischen Motive zu entschlüsseln, ist ja der große Spaß daran. Meine Bewertung erfolgt anhand eines eigenen Maßstabs für DEFEATER, denn eine 8 für DEFEATER ist nicht das gleiche wie eine 8 für eine Band, die zwar vielleicht ein sehr gutes Album abliefert, aber nicht so ein Gesamtkunstwerk verkörpert.

Also hier 8 Punkte, weil ich nicht so viel weinen muss wie bei „Empty Days & Sleepless Nights“ und der Gesang ruhig lauter sein dürfte.