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IDIOTS

Schweineköter

Hannes von den Dortmunder Punk-Urgesteinen THE IDIOTS ist sich immer treu geblieben – und extrem. Zwischenzeitlich gab es ja immer mal „zahmere“ und massentauglichere Projekte, siehe PHANTOMS OF FUTURE und HONIGDIEB, aber so wie sein Plattenladen Idiots Records in Dortmund irgendwie bis heute überlebt hat, hat auch die 1978 gegründete Band bis heute überlebt – mit der einen oder anderen Pause freilich.

Seit 2012 sind die runderneuerten IDIOTS nun wieder aktiv, und nach den vier „klassischen“ Alben bis 1992 erschienen seit der Neugründung inklusive „Schweineköter“ drei neue Alben. Auf dem Cover – exzellentes Artwork von Gregor Kierkowicz – ist Hannes als „Möter“ zu sehen: halb Mensch, halb Köter.

Mit Stachelhalsband und seiner typischen Schirmmütze. So bissig und aggressiv ist auch das Album – als Hund müsste Hannes einen Maulkorb tragen ... „Fuck“ ist ein gern verwendetes Wort bei den englischsprachigen Songs, auch das deutsche Äquivalent taucht des Öfteren auf.

Die Texte wiederum drehen sich leicht egoman um „Hannes’ World“, nicht nur in „Gotteskrieger“, „Bastard“ und „Devil is God“ legt er seine fatalistisch Weltsicht dar, die aber nicht frei von einem humanistischen Ansatz ist.

In „Dead heroes“ huldigt er seinen toten Musikerhelden und man kann froh sein, dass Sir Hannes, wie er sich gerne nennt, irgendwann Kreativität gegen (Selbst-)Destruktion getauscht hat. Musikalisch ist das Album eine Wundertüte, scharfer Rock mit Punk-Roots und auch mal Ska-Elemente sind drin – mich erinnert das immer wieder an die ungefähr gleich alten Kanadier D.O.A.