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LOS FASTIDIOS

Joy Joy Joy

Ein neues LOS FASTIDIOS-Album ist immer ein Grund zu feiern. Und dieses, das neunte in 28 Bandjahren, eignet sich nicht nur, aber schon allein des Titels wegen besonders dafür. Oi! Oi! Oi! war gestern, „Joy Joy Joy“ is the new rule! Rude Girlz und Boiz: das ist euer Soundtrack, der Soundtrack der Straße („Il suono della strada“).

Very rude, very guuut! Als Ganzes betrachtet besser noch als der Vorgänger „The Sound Of Revolution“ von 2017. Enricos Banda spielt sich in 13 Songs einmal durch ihr gesamtes Repertoire, lässt harte Punk-Attacken auf lässige Reggae-Rocksteady-Ska-Offbeats folgen, serviert Eingängiges, drischt tonnenweise Motivationsmessages („A message pur toi“, „It’s time“, „Rude firm“) und mischt – so simpel gestrickt die Songs auch sein mögen – ganz vorn mit in puncto Punkrock-Ska-Whatever.

Das tiptop abgemischte Album unterhält prächtig, stachelt an, rüttelt auf, verzichtet aber auf den Zeigefinger zugunsten geballter Fäuste. In „BMX punx“, „You“ und einigen anderen Songs wird Enrico persönlich; das gefällt mir und sorgt für Authentizität.

Der (!) Song des Albums und auch der Antrieb des Bandleaders lauert an vierter Position: „I have a dream“. Ähnlichkeiten mit Dr. King’s Speech sind natürlich rein zufällig. „I have a dream, open the minds, open the ports, open the hearts“...

„Joy Joy Joy“ ist voller beschwingter Volltreffer, und nur so nebenbei, darunter ist auch der beste „SLIME-Song“ der letzten Dekade: „Schönen Café“. Schönes Ding!