PELICAN

Nighttime Stories

Discogs weiß zu Laurent (Schroeder-)Lebec: „Former guitarist in PELICAN, now co-manager of a Mexican restaurant in Chicago named Big Star.“ Nur falls die „Was macht eigentlich ...?“-Frage aufkommen sollte.

2012 hatte er PELICAN verlassen, damit, das konnte man dem in Sachen Songwriting schwächelnden 2013er-Album „Forever Becoming“ anmerken, stellte er seine Bandkollegen vor eine Herausforderung.

Seitdem war es ruhig geworden um die seit 2001 zusammen bei PELICAN spielenden Trevor de Brauw, Bryan Herweg und Larry Herweg, die sich mit Dallas Thomas 2012 Ersatz an der Gitarre besorgt hatten.

Mit „Nighttime Stories“ ist nun einerseits nach sechs Jahren das erste Album mit Thomas erschienen, das sechste insgesamt, dessen Titel wiederum auf die Band TUSK zurückgeht, mit der Larry, Trevor und Laurent von 2002 bis 2007 drei Alben eingespielt hatten.

Sängerin Jody Minnoch starb 2014, als eigentlich an einem neuen TUSK-Album gearbeitet wurde, dessen Titel „Nighttime Stories“ hätte lauten sollen. Aus den Bruchstücken dieses Albums entstand dann das neue PELICAN-Album und ich bin in meinem Urteil weniger hart als der Ox-Kollege vor sechs Jahren: „Nighttime Stories“ ist ein intensives, komplexes Post-Metal-Album, das in diesem Genre alles richtig macht.

Es ist atmosphärisch, dicht, packend, hat Groove, setzt die lange PELICAN-Tradition würdig fort – aber löst eben nicht mehr die Begeisterung aus, wie das vor zehn Jahren noch der Fall war.

Veränderte Hörgewohnheiten, viele andere spannenden Band, eine gewisse Überfütterung – all das führt dazu, dass ich weniger enthusiastisch bin als einst. Dennoch ein solides, gutes Werk innerhalb dieses Genres.