SILVERBULLIT

Citizen Bird CD

Von ihrem ersten, selbstbetitelten Album war ich ja ziemlich begeistert. Jugendlicher Leichtsinn halt. Die STOOGES- und Spacerock-Referenzen waren allerdings so penetrant, dass man manchmal nur noch grinsend den Kopf schütteln konnte.

Jetzt sind SILVERBULLIT anscheinend ein ganzes Stück erwachsener geworden, aber sie hatten ja auch schließlich fünf Jahre Zeit dazu. Anstelle von durch Sexualhormonüberschuss gesteuerten Ausbrüchen setzt man nun mehr auf die sexy-monotone Hypnose-Variante.

Das gibt den Tasteninstrumenten noch mehr Raum als auf dem Vorgänger, einen Teppich bzw. eine Wand aus schönen, seltsamen und brutalen Tönen aufzubauen. Obwohl allerorten von dem Siebzigerjahre-Flair dieser Band gesprochen wird, kann ich nicht anders, als bei einigen Stücken an die STRANGLERS in ihrer frühen Phase zu denken.

Die Stücke, die diese Assoziation bei mir auslösen, gefallen mir auch am besten. Bei einigen ruhigen Passagen frage ich mich wirklich, was das soll. Diese Band kann auf eine schwer zu beschreibende eigenständige Art und Weise rocken, wohingegen die Stellen, wo sie einer mit Athmosphären arbeitenden Band wie SPIRITUALIZED nacheifern, nicht so ganz hinhauen.

Aber wahrscheinlich muss ich diese Platte noch ein paar mal hören, denn die Stimmungswechsel sind so krass und einige Passagen so nervenzerrend, das man das wohl als Herausforderung ansehen muss.