59 TIMES THE PAIN

Calling The Public CD

Das soll das neue 59 TIMES THE PAIN-Album sein? Verwundert vergewissere ich mich, ob tatsächlich der richtige Rundling im CD-Player rotiert. So ist es dann auch, aber mit Hardcore hat dieser Sound herzlich wenig zu tun.

Stattdessen quillt stark an THE CLASH erinnernder Punkrock aus den Boxen. Schnell reift die Erkenntnis, dass die vier Schweden einen Schlussstrich unter ihre Hardcore-Vergangenheit gezogen haben, um fortan ungeniert in Punkrock-Gewässern zu fischen.

Die Hinwendung zum Punkrock hatte sich bereits auf dem letzten Longplayer "End Of The Millennium" (1999) dezent angedeutet, auf dem das Quartett erstmals leichte Streetpunk-Einflüsse erkennen ließ.

Aber dass der nächste Schritt gleich so groß und radikal ausfallen würde, damit hat wohl kein 59 TIMES THE PAIN-Fan gerechnet. Wie dem auch sei: "Calling The Public" hat Stil - manche Stücke (wie beispielweise der Titeltrack) bohren sich gnadenlos in die Gehörgänge.

Und mit dem Reggae-Song "The Emergency" und dem mit Bläsern angereicherten "My Life My Choice My Call" beugen sich Magnus Larnhed & Co sogar noch ein Stückchen weiter aus dem Fenster. Alles in allem ein richtiges gutes Album, das allerdings bei vielen Hardcore-Freaks für offene Münder und tiefe Stirnfalten sorgen wird.