V.A.

Boston Punk 2000 CD

Was im Booklet beschrieben wird hat sicher Hand und Fuß - haben sich HipHop und Rock doch soweit befruchtet, dass man fast vergessen möchte, dass in frühen R´n´R-Zeiten es zumeist so war, dass schwarze Künstler die Weichen für die Musik gestellt haben, mit der weiße Interpreten später richtig dick absahnen konnten.

Dass es dabei heutzutage zu einem sehr großen Teil immer noch weiße Künstler sind, die kommerziell am dicksten dabei sind, wird dabei unter den Tisch fallen gelassen. KORN, LIMP BIZKIT und Konsorten haben unüberhörbar HipHop in den Adern, aber sie sind eben weiß - das muß man doch mal untersuchen, wie die Hautfarbe da mit reinspielt! OK, farbige Bands bleiben meist eher beim HipHop, von daher evtl.

nicht direkt vergleichbar, aber auffällig ist es schon. Von daher ist die Compilation eine unausgegorene Sache, denn die im Booklet angedeuteten Ansprüche werden absolut nicht eingelöst. Billigster Proll-HipHop, der textlich immer noch der abgenudelten Gangstametaphorik anhängt steht da neben halbgelungenen Versuchen weißer Bands mal ein HipHop-Stück hinzukriegen (MACHINE HEAD - spielen aber bezeichnenderweise ein Cover...) und den Obernervern von der INSANE CLOWN POSSE.

Dazwischen ein, zwei Stücke, die ein weeeenig Richtung Funk schielen, aber das war´s. Und das soll repräsentativ sein? Aua, wer hat nur diese EastCoast-Schiene erfunden? Also wem BONE THUGS´N HARMONY noch zu anspruchsvoll ist, der kann hier mal ein Ohr riskieren, allen anderen wird chronischer Tinnitus angenehmer erscheinen.

Aua!