EA80

Grüner Apfel Do-10

Ein Schritt zurück kann auch ein Schritt nach vorne sein: In einer Zeit, da Punk kommerzialisiert wird wie nie zuvor, entscheiden sich EA 80 dafür, bei ihrem neuen Album auf die Unterstützung eines Vertriebes - bisher EFA - zu verzichten, KEINE CD-Version zu veröffentlichen und stattdessen das auf zwei 10es verteilte Album komplett selbst zu vertreiben.

Respekt, denn was gibt es schöneres, als all den Geldgeiern zu zeigen, daß man komplett auf sie verzichten kann. Zur Platte selbst: Die Mönchengladbacher sind wieder härter und schneller geworden, klingen aber sonst ganz wie gewohnt und begeistern mit einem Gitarrensound, der hierzulande ziemlich alleine steht (SONIC YOUTH lassen bisweilen grüßen).

Verschweigen ist unser Ziel, heißt es in Pffft, und so sind auch die Texte von Grüner Apfel (Der Titel ist übrigens das einzig Farbige an der sonst schwarz-weiß gehaltenen Platte) wie immer so kryptisch-geheimnisvoll, daß wohl nur Martin weiß, was er da singt.

Und das ist gut so, denn läge der Schlüssel zu ihnen auf der Hand, verlören EA 80 viel von ihrem Charme. (Uschi meint übrigens, daß ihr die letzte Platte besser gefallen habe. Begründen könne sie das allerdings nicht.)