SNAPCASE

Steps CS

SNAPCASE aus Buffalo, New York waren, zumindest in meiner Wahrnehmung, eine der ersten Bands, die sich von gängigen Hardcore-Schemata lösten und begannen, nach einer Zerlegung dieser Musik in die Grundbestandteile diese Elemente neu zu kombinieren.

Hardcore heißt hier nicht mehr agressives, angepißtes Rumbolzen, sondern das planvolle Konstruieren musikalischer Härte. Dazu darf ein Song auch mal vier oder fünf statt zwei, maximal drei Minuten dauern, vor dem epischen Ausbreiten und Auswälzen einer Songidee schreckt auch niemand zurück, und so ist das hier irgendwie die Rache der Bombast-Bands der Siebziger am Hardcore.

Wo die frühen HC-Bands völlig extrovertiert pöbelten, lassen Bands wie SNAPCASE ihren Weltschmerz, ihre Seelenpein Musik werden, ähneln ihre Songs einer musikalischen Selbstkasteiung. Mittlerweile kann man die Bands, die mit so einem Konzept aufwarten, kaum noch zählen und viele von denen nerven (mich) ziemlich mit ihrem unstrukturierten Gedudel.

SNAPCASE allerdings haben den Bogen raus und so ist auch die neue 4-Song-EP wieder ziemlich gut geworden.