BONEHOUSE

Onward To Mayhem CD

Die Norddeutschen werden mir mit jedem Besuch in dieser Gegend sympathischer. In dieser Ecke scheint es wesentlich relaxter zuzugehen, die Leute wirken offener als in anderen Gefilden, und außerdem scheint dort ein wahrer Tummelplatz für geile Bands zu sein - erwähnt sei nur die beste Band der Welt: SMOKE BLOW! Im Zusammenhang mit eben dieser Hitkapelle denke ich auch immer wieder gerne an deren gemeinsamen Auftritt mit BONEHOUSE vor rund zwei Jahren in Bochum zurück.

Einer der vielen Höhepunkte dieses Abends war auch der Auftritt letzterer, bei dem Sänger Philipp zwischen dem Absolvieren der Setlist immer wieder durch Fluchen über "diese verdammte Big Brother-Scheiße" glänzte.

Tja, und was ich ihm schon damals nach der Show attestierte, nämlich, dass er von seiner Bühnenperformance her eine unheimliche Ähnlichkeit mit NAPALM DEATH Barney besitzt, wird für mich auch heute beim Durchlauf des neuen Albums "Onward To Mayhem" wieder bildlich klar.

Zwar gibt es gesanglich keine allzu großen Parallelen, aber die Power, mit der Philipp seine Lyrics herausbrüllt, ist eine doch sehr artverwandte. Album Nummer vier bestätigt erneut die Ausnahmeposition der Kieler und besticht neben bekannten Old School-Hymnen durch Punk, Metal und Schweinsgalopp-rockende Gitarrenlicks à la GLUECIFER, die zunächst nicht sonderlich auffallen, sich bei jedem weiteren Hördurchgang jedoch als das sprichwörtliche Salz in der Suppe entpuppen.

Natürlich wäre diese einzelne Zutat nichts ohne Kalles (Drums) und Martins (Bass) vorzügliche Rhytmusarbeit, die den bereits erwähnten Power-Vocals den nötigen Teppich vorlegen. Als Bonus zu den dreizehn eigenen Stücken präsentieren die Nordlichter noch eine superbe Coverversion des CRUZIFIX-Klassikers "Indo China".

Es gibt auf diesem von Ulf Nagel (u.a. SMOKE BLOW) monströs fett produzierten Scheibchen etliche davon, mein absolutes Highlight ist jedoch die Mitgrölhymne "Fascist Pig" - ein Biest, das allen rechts außen spielenden Idioten in die Fresse tritt.

Bei solch einem genialen Gesamtwerk frage ich mich doch mal wieder: Gibt es - abgesehen von SMOKE BLOW und BONEHOUSE - in der Kieler Gegend noch mehr Ausnahmebands zu entdecken? Diese und andere Fragen werde ich den Machern von "Onward To Mayhem" im nächsten Ox stellen.

Seid dabei!