HEAVEN SHALL BURN

Whatever It May Take CD

Was ich mich bei Lifeforce Records-Veröffentlichungen immer frage: Warum kann ein verhältnissmäßig kleines Label wie dieses seinen Releases feinste Verpackungen spendieren, wenn im Gegenzug Majorfirmen über die Kosten von Digipacks, Pappschubern und ähnlichen Leckereien klagen? Die Antwort liegt wahrscheinlich in ideologischer Sympathie zum Werk, die bei Labels wie Lifeforce im Kontrast zum Major noch zelebriert wird, großes Kompliment dafür! So kommt auch der neue HEAVEN SHALL BURN-Hassbolzen "Whatever It May Take" im schmucken Pappschuber daher, was diesen Rundling nicht nur musikalisch, sondern auch optisch zu einem ganz besonderen werden lässt.

Bereits die Split-Scheibe mit CALIBAN machte deutlich, dass es in Deutschland nur zwei Bands gibt, die gemeinsam den Moshcore-Thron einnehmen. Dass dieser auch weiterhin unangefochten verteidigt werden kann, ist nach dem Hochgenuss von "Whatever It May Take" überhaupt keine Frage mehr, denn die Thüringer haben es tatsächlich geschafft, ihren bisherigen Veröffentlichungen noch ein Quentchen Aggression draufzusetzen.

HEAVEN SHALL BURN verstehen es wie keine andere Band, die extremsten Elemente aus Hardcore, Death Metal und Thrash zu einer explosiven Mischung zu kombinieren, die nur darauf wartet, mit der Plakette "High Voltage" bestückt zu werden.

Aggressiver kann man kaum zu Werke gehen, und das wird jeder bestätigen können, der einmal die Blastbeats, nach vorne schnellenden Gitarrenwände und kraftvollen Bassläufe von "Behind A Wall Of Silence" oder "Implore The Darken Sky" (mit Gastsänger Patrick Engel von IMPENDING DOOM) schnuppern durfte.

Und wenn dann auch noch textlich alles andere als plattgewalzte Prollklischees, sondern vielmehr politische Themen die Lyrics dominieren, dann stimmt rundum wirklich restlos alles. Wagt doch mal den Test: Setzt euch in einen Raum mit Nu Metal-Hörern, legt "Whatever It May Take" ein und dreht das Volumeknöpfchen entsprechend hoch.

Wetten wir, dass die Kleinen spätestens beim zweiten Track schreiend den Raum verlassen? Wenn das mal kein Grund ist, die Herrschaften fürs nächste Ox zum Interview zu bitten. Hasskeule der Ausgabe!