GLUECIFER

Basement Apes CD

Ab dem 8. April beim Plattenhändler deines Vertrauens: das neue Album von Oslo´s Finest, von GLUECIFER. Die hatten sich ja die letzten Monate, ja eigentlich das ganze letzte Jahr ziemlich rar gemacht und man konnte davon ausgehen, dass da irgendwas ausgebrütet wird.

Und jetzt, trara, neues Album auf neuem Label im neuen Sound. White Jazz, das Label, das einst mit GLUECIFER und HELLACOPTERS zwei Asse in der Hand hatte, ist nur noch ein Schatten seiner selbst, und so erscheint "Basement Apes" zumindest in Deutschland auf dem SPV-Sublabel Steamhammer, was GLUECIFER zu Labelmates von MOTÖRHEAD macht, ja in der Tat erscheint ihr neuer Longplayer am gleichen Tag wie die neue MOTÖRHEAD.

Die MOTÖRHEAD-Einflüsse, die GLUECIFER in ihren jungen Jahren noch deutlich zeigten, sind zwar heute weniger, aber dafür haben sich GLUECIFER auch einer musikalischen Runderneuerung unterzogen - gut so, denn hätte der Fünfer aus Norwegen nochmal eine Platte gemacht wie "Tender Is The Savage", der Ofen wäre endgültig aus gewesen.

Der Skandinavien-Rock-Hype ist endgültig vorbei, die HELLACOPTERS haben das schon länger erkannt und schon vor zwei, drei Jahren die Kurve gekriegt, und, zu meiner Überraschung, GLUECIFER jetzt auch.

"Basement Apes" ist ein Rock-Album, das über weite Strecken zwar erkennen lässt, mit wem man es hier zu tun hat, das aber die Band in einem ganz neuen Soundgewand präsentiert: kantiger, noisiger, ja eigenständiger als je zuvor.

Die Metamorphose ist geglückt, Songs wie "Easy living" , "Little man" oder "Brutus" sind eingängig und eigenwillig zugleich, und man hat das Gefühl, es mit einer Sammlung jeweils für sich lebensfähiger Songs zu tun zu haben und nicht mit einer aus zehn oder zwölf Teilen bestehenden Einheit.

Mal sehen, wie die Herren diese Wandlung live umsetzen - kiddiehafte Rockstar-Posen in Glitterhemden würden hierzu irgendwie nicht mehr so recht passen. Aber trotz aller Neuerungen können Fans der "alten" GLUECIFER aufatmen, denn es gibt noch genug Anknüpfungspunkt an das bisherige Erfolgskonzept.

Fazit: Operation Relaunch geglückt.