STAPLETON

On the enjoyment of unpleasant places CD

Just don´t call them emo ist der letzte Satz des Promowisches, kann ich nur zustimmen, obwohl man ja unter diesen Begriff eh heute alles packt, was irgendwie nicht mehr Punk/HC ist. STAPLETON sind aber wirklich aus den Kinderschuhen des (Mid-West-) Emopop schon etwas länger herausgewachsen und präsentieren eine sehr reife Gitarrenmusik zwischen Indie, Post-Hardcore und "Math-Rock" alà KARATE.

Die Schotten haben dabei ein wirklich gutes Händchen für ruhig getragene melodiöse Songstrukturen die sich oft überraschend aus ihrer Lauerstellung herauslösen und auch mal rockigere Töne anschlagen- Überhaupt ist das Stichwort Überraschung sehr passend für STAPLETON, die nun eines wirklich nicht sind: berechenbar.

Auch nach mehrmaligem Hören erlebt man noch Überraschungen, das Trio aus Glasgow beherrscht es perfekt, völlig überraschend einen Song zu wenden, der bereits vorhandenen Melodie neue hinzuzufügen oder auch nur kurz typische Emoversatzstücke anzureißen, um diese dann, beinahe schon vernichtend für die Bands die diese tatsächlich benutzen, in einem weiteren überragenden Arrangement aufzulösen.

JOAN OF ARC mögen hier als Hinweis dienen, auch wenn der Gesang nicht so schräg ist, sondern facettenreich poppig. Trotz der Dreierbesatzung ist der Sound durchweg dicht und wuchtig und verliert sich auch bei ruhigen Parts nicht in der Belanglosigkeit.

Gegen STAPLETON verblassen so manche Werke meiner Plattensammlung und ich denke die Höchstpunktzahl ist völlig angebracht, für Fans von Mid-West-Emopop über JETS TO BRASIL bis KARATE ein Pflichtkauf.