KJU:

Draw Lines On CD

Da hat sich der von mir sehr geschätzte Swell Creek Records-Oberboss Bauke mal wieder einen fetten Fisch an Land gezogen, mit dem er erneut seinen exzellenten Musikgeschmack unter Beweis stellt. Eine Band wie KJU: erwartet man mit Sicherheit nicht auf einem Indie-Label, vielmehr dürfte sich der ein oder andere Major bei Release des Full Lenth-Debüts "Draw Lines On" in den Hintern beißen, die Hannoveraner nicht selbst entdeckt zu haben.

Obwohl die Jungs mit allen modernen Wassern gewaschen sind, fabrizieren sie dennoch keine Trendscheiße, sondern liefern ein wirklich bewundernswertes Werk ab, welches die Sparten zwischen DEFTONES, FAITH NO MORE, LIFE OF AGONY, STEREOMUD, TOOL und THURSDAY abdeckt, wobei das längst nicht alles ist.

Das Quartett lässt sich nicht in eine der Schubladen "Emo", "Metal", "Hardcore" oder "Alternative" einreihen, wobei ich betonen möchte, dass hier absolut KEINE Nu-Metal-Anleihen zu finden sind.

Sehr schön sind neben dem variantenreichen Gitarrenspiel vor allem die Vocals des Fronters Tobias, der sehr songdienlich zwischen aggressiven Shouts und emotionalem Klargesang wechselt und den zehn Stücken einen gewaltigen Ausdruck verabreicht.

Endlich mal wieder ein Album, dem man den Stempel "No Fillers, Just Killers" ohne Scham aufdrücken kann! Abschließend noch eine kleine Hommage an Thomas Gottschalk: Wetten, dass der zweite Track "6Fold" demnächst zum Clubhit der Nation avancieren wird? Wetten, dass wir der Band im nächsten Ox auf den Zahn fühlen werden?