VERBAL ABUSE

Just An American Band CD

Mann, war das peinlich: ich, damals, wollte eine Platte von VERBAL ASSAULT kaufen - und stattdessen erwischte ich wegen einer gewissen kurzzeitigen geistigen Umnachtung VERBAL ABUSE. Irgendwie gefielen die mir überhaupt nicht - wie auch, wenn man eigentlich VERBAL ASSAULT hören wollte.

Die Qualitäten der Band, die 1981 nach San Francisco gezogen war, dort in ziemlicher Armut lebte, um irgendwie zusammen Musik machen zu können, entdeckte ich erst später für mich. VERBAL ABUSE, deren Klassiker-Album "Just An American Band" ist, spielten mit MDC, den DICKS, den BIG BOYS, den DEAD KENNEDYS, CIRCLE JERKS - und später auch D.R.I., von denen - nicht nur - Basser Brett Dodwell behauptet, diese maßgeblich beeinflusst zu haben, wie auch SLAYER.

Letzteres wiederum lässt sich leicht belegen, da SLAYER für ihr Punk-Cover-Album fünf V.A.-Songs eingespielt haben. Im Nachhinein, da Punk und Metal in Form der verschiedensten Spielarten des Hardcore längst vermischt wurden, lässt sich die Pionierleistung von VERBAL ABUSE in Sachen Härte und Geschwindigkeit nicht unbedingt so einfach nachvollziehen, zu "gewohnt" klingen die 13 schnellen, derben Songs, aber das ist es wohl auch, woran man festmachen kann, dass Nicki Sicki (voc), Joie (gt), Brett Dodwell (bs, bis '83) bzw.

Dave Chavez (bs) und Greg James (dr) Punkrockgeschichte geschrieben haben. Die 13 Songs sind in weniger als 20 Minuten durchgelaufen, sind Aggression pur - und da stört es auch nicht, dass "Produktion" damals ein Fremdwort war.

Als Bonus sind hier dann noch 14 Livesongs aus dem Jahr 1984 enthalten, und im Booklet gibt's die Texte, Fotos, Flyer sowie kurze Anmerkungen der Bandmitglieder. Klassiker. (43:58) (9/10)