HELL ON WHEELS

There Is A Generation Of Handicapped People To Carry On

"Fliegengeflirre in der sommerwarmen Luft, ein Rad, ein Mensch und die saftig duftende Wiese winkt einladend mit wiegenden Grashalmen herüber. Es könnte alles so schön sein. Fruchtig, genießend, harmonisch.

Das zumindest scheinen uns die Melodien der Stockholmer vermitteln zu wollen. Doch weit gefehlt. Exemplarisch sei die Textstelle ""...and we bounce into the water..."" (aus ""The Soda"", der zweiten Single-Auskopplung) erwähnt, welche noch sommerlich-erfrischend zum Sprung ins kalte Naß zu animieren scheint, doch bitterböse mit ""...we bounce into the whiskey, and I would drink so much that it could kill me.

Because it´s sin, because it´s my nature..."" abgerundet wird. Das Leben ist nun mal nicht immer hellbunt, und das Trio um Sänger Rickard Lindgren ist sich dessen offensichtlich bewußt, ohne unangenehm den Zeigefinger zu schütteln oder gar die Spendenbüchse für Obdachlose unter diverse Nasen zu strecken.

Erwachsene Singer-/Songwriter-Musik für den abendlichen Plausch am Hinterhof-Holztisch, um rotweingeschwängert das Dasein an sich entspannt durchleuchten zu können und sich trotzdem guten Gewissens an seine vergleichsweise kleinen Lebenssorgen kuscheln zu können.

Pixies-orientiert, ohne Retro zu sein, haben die Hell On Wheels mit ihrem dritten Album ein kleines Stück pragmatischer Skandinavien-Alternative erschaffen. Schlicht gutes Handwerk.