VIOLENT FEMMES

Violent Femmes DoCD

Nachdem ich mir die Linernotes von Rhino-Mann Marc Salata durchgelesen habe, fällt mir auf, dass mein Zugang zu den VIOLENT FEMMES absolut typisch war: 1984/85 muss es gewesen sein, das erste Album seit 1983 raus, das zweite eben erschienen, man war Punk oder auch nicht, lief auf jeden Fall mit komischen Klamotten und seltsamen Frisuren rum.

Und dann war da diese Platte, total komisch und „schräg", irgendwie Punk, aber kein Stück britisch, dann aber auch Country und VELVET UNDERGROUND - und bei „Add it up" sang der Typ doch tatsächlich „fuck", ich hing an der Box, um zu ergründen, ob er auch wirklich dieses böse Wort verwendet hatte.

Mann, ich kannte die Platte dann schon bald auswendig, alle zehn Songs, ob nun „Gone daddy gone", „Blister in the sun", „Add it up", „Please do not go", „Prove my love", „Kiss off", „To the kill", „Promise", „Confessions" oder „Good feeling".

Unglaublich, die Scheibe, und auch der Nachfolger „Hallowed Ground" und das „Spätwerk" „The Blind Leading The Naked" waren großartig, wenn auch das Debüt nie wieder erreicht wurde, schon gar nicht von den Scheiben, die nach dem Split 1988 und der natürlich unvermeidlichen Reunion aufgenommen wurden.

Ein absoluter Klassiker, der unter meinen 100 besten Platten aller Zeiten auf jeden Fall seinen Platz hat. Bei dieser Neuauflage wurden nun die zehn Originalsongs um 21(!) Bonustracks angereichert, wobei die zweite CD mit Liveaufnahmen aus den Jahren '81, '82 und '83 bestritten wird, die allerdings alles andere als Füllmaterial sind.

Auf der ersten CD gibt's als Bonus diverse Demo-Aufnahmen und Single-Tracks, wobei sich auf beiden CDs diverse unveröffentlichte Aufnahmen finden. Alles wurde mit dem Segen der Band zusammengestellt und neu gemastert, im Booklet gibt's reichlich Linernotes, Fotos und Kommentare der Band zu jedem Song des Originals, so dass die Sache ihr Geld auf jeden Fall wert ist.

(76:49/55:51) 9/10