THAT VERY TIME I SAW...

The Grand Theft CD

Na klar, es hat mal wieder ein bisschen länger gedauert als geplant, aber jetzt ist es raus: das erste Album von THAT VERY TIME I SAW... aus Haan bzw. Düsseldorf. Und whoa, haben die sich seit ihrem Demo vor zwei Jahren gemacht.

Das war damals zwar schon, wie man so schön sagt, vielversprechend, aber eben das erste Demo einer jungen Band. Mit der selbstproduzierten CD-EP „Observing Life..." von 2001, die sowohl auf dem bandeigenen Label Redfield Records wie in Lizenz beim UK-Label Ignition erschien und sich allein durch permanentes Touren über 1.000 Mal verkauft hat, zeigte sich dann schon, dass da eine Band wirklich Potential aufweist, gute Songs schreiben kann und mitreißende Konzerte spielt.

Logisch, dass das erste richtige Album eine Herausforderung werden würde für die Band: die Fans zufrieden stellen, sich selbst zufrieden stellen, ein, zwei, drei Schritte vorwärts machen und vor allem ein Label zu finden.

Letztendlich haben TVTIS an allen Fronten ihre Ziele erreicht: man hat im bluNoise-Studio aufgenommen und sich dort den fetten Gitarrensound verpassen lassen, den man auch live rüberbringt, hat dann auch nicht beim Mastering gespart und Kai Blankenberg im Düsseldorfer Skyline-Studio den Job machen lassen, und der hat den ja u.a.

auch schon für PALE erledigt. Mit dem fertigen Album in der Hand fiel die Überzeugungsarbeit bei der Labelsuche dann leicht und die Wahl auf Cargo. Und was jetzt kommt, ist noch mehr Überzeugungsarbeit, denn neue Platten kommen ständig raus, es gilt mehr Leute als die bereits gewonnenen Fans zu überzeugen, doch sollte das mit „The Grand Theft" kein Problem darstellen: Na klar haben TVTIS diesen Emo-Background, aber einen, bei dem man noch weiß, dass Emo von Emocore kommt, will heißen, hier wird gerne mal ordentlich getreten und gezeigt, dass der eigene Zugang zur Musik Mitte der Neunziger mit Bands wie TEXAS IS THE REASON, SAMIAM oder QUICKSAND erfolgte.

Alte Schule also, und auch wenn klar ist, wo man herkommt, so lässt sich der Fünfer (zwei Gitarren sind einfach besser als eine) doch nicht in einer üblichen Schubladen packen. Nennen wir's einfach Indie-Rock mit Hang zu überschwänglichen Melodien, nennen wir's Punkrock, egal - wichtig ist nur, diese Platte LAUT zu hören, und dann ist sowieso alles klar.

(42:30) 8/10