SLOW GHERKIN

Run Screaming CD

Neues Material von der US-Emoskacoreband SLOW GHERKIN, deren Mitglieder sich, wie soll es anders auch sein, vor zehn Jahren auf einer Highschool kennen gelernt haben. Vier Jahre nun haben SLOW GHERKIN an diesem Material geschrieben, um innerhalb einer Woche ihre dritte Platte einzuspielen und abzumischen.

Währenddessen gab es Ende 2000 auf dem Label Golf eine hervorragende Zusammenstellung von Songmaterial zwischen 1998 und 2000. SLOW GHERKIN sind ruhiger und gitarrenpoppiger geworden. Die Skacore-Ära in den Staaten ist verklungen, die Bands, die ihrem Stil treu bleiben, sind für die Medien nicht mehr interessant genug und so ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Künstler versuchen, den Offbeat zu glätten.

Ähnliches konnte man bereits bei den BLUE MEANIES feststellen. Schade nur, dass der Mob all diesen Scheiß mitmacht. Aber sehen wir dies einmal positiv: Vielleicht ist gerade diese Entwicklung ein Grund mehr, dass sich eine Band weiterentwickeln kann und muss.

SLOW GHERKIN haben sich auf „Run Screaming" zu einer interessanten Gitarrenpopband entwickelt, die durch ihren Schrammelgitarrensound etwas 60s-Rock'n'Roll-Flair sowie durch die Gesangsharmonien durchaus positiv gemeinten Emocharakter vermittelt.

Die Bläserarrangements sorgen für den nötigen Schuss an Soul. Die schräg-schöne Stimme von AJ verleiht dem Ganzen, trotz der Ballade „Letterhead", den nötigen Schuss Straßendreck, so dass diese Platte durchaus immer noch im Genre „Punk" zu finden sein sollte.

Man stelle sich vor, Evan Dando und seine LEMONHEADS wären mit den ENGLISH HORNS ins Studio gegangen. Das nenne ich positive musikalische Entwicklung! (39:05) 8/10