GHOST CLUB

Ghostclubbing CD

Ein in London gestrandeter Neuseeländer namens David Mitchell weckt mit diesen elf Songs (nur auf zweien von anderen Musikern unterstützt) angenehme Erinnerungen an einige Lieblingsbands der eigenen Plattensammlung.

Produktionstechnisch vor allem an das DREAM SYNDICATE-Debüt „The Days Of Wine & Roses". Selten, mal abgesehen vielleicht von DEAD MOON, habe ich in letzter Zeit eine so ungemein rohe, unproduzierte Platte gehört, die dennoch so effektiv ihre angepeilte Wirkung entfaltet.

Ebenfalls nicht ganz unbeteiligt Nico zu VELVET UNDERGROUND-Zeiten, der ungefilterte Noiserock der frühen SONIC YOUTH und von mir aus noch eine Spur DINOSAUR JR. Unter dem Strich bekommt man so eigentlich ein ganz gutes Bild, wie dieses ungeschliffene, aggressive Werk auf einen wirkt.

Was David Mitchell hier trotz deutlicher Fremdimpulse abliefert, ist ein ganz großer Wurf, wenn man denn auf diese Form inzwischen vielleicht etwas altbacken wirkenden Gitarrenrocks steht, der das genaue Gegenteil von irgendwelcher Hochglanzproduktionen darstellt.

Zumal die besten Platten eigentlich immer noch die waren, die ohne großen Aufwand in kürzester Zeit entstanden, anders lässt sich wirkliche künstlerische Authentizität nicht produzieren. 9/10