SQUAD FIVE 0

s/t CD

Vom Äußeren her ist die Platte von SQUAD FIVE 0 zunächst mal nur schwer einzuordnen. Fünf junge Burschen hocken auf dem Titel und sehen so aus, als ob sie eine weitere Emo-Kapelle wären, wofür ja auch das JULIANA THEORY/FURTHER SEEMS FOREVER-Label sprechen würde.

Andererseits könnten sie auch eine Band darstellen, die im HIVES-Hype mitmischen will. Letzteres trifft zwar eher zu, wäre aber unfair den Jungs einfach vorzuwerfen, dass sie auf der aktuellen Rock 'n'Roll Erfolgswelle mitschwimmen wollen.

Gegen guten alten Rock 'n'Roll gibt es nämlich nichts zu sagen. Das Genre regiert seit fünfzig Jahren und ist momentan glücklicherweise der heiße Scheiß, was gute Bands wie THE D4, THE DATSUNS oder THE VON BONDIES einer breiteren Masse bekannt macht.

Und das zu beklagen, wäre doch dumm. Aber zurück zur Band, die uns 13 Songs kredenzt, die alle im mittleren Geschwindigkeitsbereich angesiedelt sind. Trotzdem kommt die Platte verdammt abwechslungsreich daher und hat einen Sänger zu bieten, der außergewöhnlich reif klingt und nicht selten Gedanken an ROCKET FROM THE CRYPT oder NEW BOMB TURKS wachruft („Screaming With The Sirens", „The Adolescent Night").

Doch auch älteren Helden wird Tribut gezollt wie THE WHO („Don't Come Runnin'") oder den STONES („Wasted With You"). Mit „Crystal Coastline" ist sogar noch eine Akustikballade vertreten und im abschließenden „Get Away" gibt es sogar Elektro-Beats zu hören.

Tiefpunkt ist jedoch die Halbballade „Underground Hearts", denn da erinnert man leider ein bisschen zu sehr an die unsäglichen BON JOVI. (47:31) 6/10