EXPLOITED

Fuck The System CD

Dass Punk nicht totzukriegen ist, dürfte jedem, der dieses Heft in der Hand hält, bestens bekannt sein. EXPLOITED-Sänger Wattie ist zwar eine absolute Hohlbirne, dessen Ausdrucksvermögen durch den permanenten Konsum diverser chemischer Substanzen mittlerweile doch arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, aber alle paar Jahre erwacht dieser Mann kurzzeitig aus seinem Delirium, schart ein paar brotlose Musikanten um sich und veröffentlicht munter seine Lebensweisheiten vom Schlage "Fuck the System", "Fucking Liar", "You're a fucking Bastard" oder "Chaos is my Life".

Dabei tut er dann so, als hätte bis heute noch niemand bemerkt, dass das System, der Staat, die Gesellschaft und wie der ganze Scheiß noch so heißt, schuld an der ganzen Scheiße ist, die hier so die ganze Zeit abgeht.

Zugegeben: THE EXPLOITED waren vor gut zwanzig Jahren eine ziemliche Macht in Sachen radikal-kompromisslosem Punkrock, der zwar damals schon extrem eintönig schepperte, aber aufgrund seiner Härte und der platten Phrasen durchaus dem Zeitgeist entsprechen konnte.

Die Veröffentlichungen in den letzten zehn Jahren waren dann jedoch eher mäßig. "The Massacre" war öde, "Beat the Bastards" stellenweise ganz okay und somit verwundert es, dass THE EXPLOITED mit "Fuck the System" plötzlich eine eigentlich verdammt klasse Scheibe auf den Markt werfen.

13 mal doublebasslastiger Hardcoresound, zwar mit deutlichen Thrash-Metal-Anleihen, aber sehr ansprechend produziert. Völlig ohne Verschnaufpause wird hier munter drauflos geprügelt und somit ist diese Platte alles andere als ein müdes Alterswerk von ein paar ausgebrannten Wracks.

Dazu ein wesentlich kompakteres und griffigeres Songwriting als auf den letzten Alben, auch wenn dabei Abwechslungsreichtum noch immer nicht ihr Ding ist. Stumpfsinn kann viel Spaß machen ...

EXPLOITED'S NOT DEAD! (33:35) (8/10)