PABLO

The Story Of Love And Hate CD

Komischer Name: PABLO. Was soll das sein? Eine mexikanische Mariachi-Truppe? Wohl kaum - die Platte erscheint bei Music for Nations. Also eher welche von der Speed-, Thrash-, Wasweißich-Metal-Fraktion? Mitnichten.

Beim ersten Durchgang von "The Story Of Love And Hate" kommen einem sofort drei Bands in den Sinn: die MELVINS wegen der Rhythmik und der Brachialität, WEEN wegen der säuseligen Kopfstimme von Sänger und Gitarrist Paul Fyfe, NIRVANA wegen des Popverständnisses und so.

Kämen PABLO aus Deutschland, wären sie wahrscheinlich bei blunoise unter Vertrag. Stattdessen handelt es sich hierbei um Schotten, die jetzt auf einem Metallabel sind, weil man im Hause MfN wohl gehört hat, dass PABLO-Konzerte so laut sein sollen, dass dort sogar den Herrschaften Kilmister oder Young die altersbedingte Gicht aus den Knochen gepustet werden würde.

Keine Frage, die in London gegründete Dreierformation - neben Fyfe noch die Herren Iain Slater (Bass) und John Russel (Drums) - schreibt tolle verschrobene Songs mit catchy vocals, und die Produktion hat Guido Lucassches Format.

Eine Zielgruppe lässt sich für diese Musik aber wohl kaum noch finden, denn außer ein paar männlichen Langzeitstudenden, die irgendwann Ende der Achtziger ihr Abitur zu dezenter Noisecoreberieselung gefeiert haben, kauft wohl keiner solche Platten.

Zu zäh, zu struktuiert sind die Songs, als dass sie schon beim ersten Hören zünden. Geduld ist halt keine Tugend mehr, aber die müsste man für PABLO schon mitbringen. (34:25) (7/10)