CRYPTIC SLAUGHTER

Money Talks CD

CRYPTIC SLAUGHTER aus Santa Monica waren Mitte bis Ende der Achtziger in der damals recht beliebten Crossover-Szene aktiv. Und Crossover bedeutete damals nicht das beliebige Mischen diverser Musikstile, wie es Anfang der Neunziger so populär und gleichzeitig grausam war.

Damals stand der Begriff noch für eine Fusion aus Hardcore und Thrash Metal mit oftmals gesellschaftskritischen bis politischen Texten. Am erfolgreichsten waren damit sicher D.R.I., aber auch die frühen C.O.C, WEHRMACHT und zig andere konnten sich für einige Zeit einen Namen machen.

Der Einfluss des Crossovers ist nicht zu unterschätzen: öffnete er einerseits ein paar Hirne für neue Einflüsse, kann man ihn andererseits aber auch dafür verantwortlich machen, dass die Grenzen zwischen Hardcore und anderer Musik fließend wurden und eine stetige Verwässerung einsetzte, die dem Hardcore teilweise den Inhalt raubte und ihm die Fähigkeit gab, reine Konsummusik sein zu können.

Die Metaller sind halt doch an allem schuld. CRYPTIC SLAUGHTER aber waren vor dieser Zeit und machten eben Musik, die Lang- wie Kurzhaarigen gefiel. "Convicted" war ihr erstes Album und beinhaltete kurze und extrem schnelle Knüppelattacken, immer wieder von Moshparts aufgelockert, und den Zeiten entsprechend, mit furchtbaren, aber zum Glück kurzen Gitarrensoli dekoriert.

Beim Gesang war kein wirklicher Metaleinfluss zu spüren und hörte sich eher Hardcore-typisch an, wenn es sowas überhaupt gibt. Überhaupt hielten sich die Metaleinflüsse in Grenzen, nur die Doublebass und einige Riffs erinnern daran.

Zu diesem Album von 1986 haben Relapse noch das "Life In Grave"-Demo von 1985 und vier Livesongs von 1988 gepackt. Witzigerweise hörten sich CRYPTIC SLAUGHTER auf dem Demo noch an wie DEATH auf ihrem ersten Demo.

Death Metal aus dem Keller statt Hardcore also. "Money Talks", das zweite Album erschien dann 1987 und viel verändert hatte man sich nicht. Die verbesserten musikalischen Fähigkeiten erlaubten längere und abwechslungsreichere Songs, etwas mehr Midtempoparts als bisher wurden eingebaut, trotzdem war auch weiterhin größtenteils Hochgeschwindigkeit angesagt.

Als Bonus gibt's hier Liveaufnahmen und einen Proberaummitschnitt, beides von 1988, dem Jahr in dem mit CRYPTIC SLAUGHTER auch Schluss war. Zwar gab's mit anderem Lineup noch eine dritte Platte, aber wie so oft, hat das mit der originalen Band gar nichts mehr zu tun.

Die Aufnahmen wurden alle remastered und beide CDs sind mit dicken Booklets mit allen Texten, vielen Fotos und ausführlichen Linernotes ausgestattet. Die Aufmachung stimmt also. Die Musik auch.

(54:15) bzw. (60:64)