EVERYTIME I DIE

Hot Damn CD

Noisecore-Brillanz hat einen neuen Namen: EVERYTIME I DIE fegen mit ihrem zweiten Longplayer auf Ferret mal eben den Großteil Konkurrenz vom Platz. Was hier in gerade einmal einer knappen halben Stunde stattfindet, dürfte sogar CONVERGE in Angst und Schrecken versetzen.

"Hot Damn" macht seinem Namen alle Ehre und ist ein von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselndes Meisterwerk. Vertracktes Riffing, Breaks, atmosphärische Passagen, Tempiwechsel - alles schon gehört, werdet ihr sagen.

Aber: die zehn Songs wissen trotz ihres komplexen Aufbaus, wie man rockt, entpuppen sich an einigen Stellen zu echten Groovemonstern ("Ebolarama"), verzichten zumindest nicht vollständig auf melodische Tonfolgen und sind in punkto Songwriting nahezu unerreicht.

Das Resultat ist vielleicht der definitive Kompromiss zwischen POISON THE WELL und dem DILLINGER ESCAPE PLAN. Als sei das nicht genug, stimmen auch die äußeren Umstände: das Artwork von Jakob Bannon (CONVERGE) ist sehr gelungen, die Texte von Sänger Keith Buckley eine Ausnahmeerscheinung, und die Produktion rückt den Sound der fünf perfekt ins Bild.

Was bleibt, ist das für mich neben CULT OF LUNA herausragendste Genre-Album des Jahres und ein unumstößliches Muss für alle, die es anspruchsvoll und hart brauchen. Das EVERYTIME I DIE in den Staaten kürzlich für "Jackass'" Steve-O eröffnet haben, sei hier nur als amüsante Randnotiz angemerkt.

(27:09)