FLATTBUSH

Smash The Octopus CD

Die Legende besagt, dass es in den frühen sechziger Jahren auf den Philippinen eine Gruppe Studenten gab, die neben ihren politischen Aktivitäten auch in einer Rockband namens FLATTBUSH spielten, deren Texte sich nicht selten gegen die USA und das von denen unterstützte Marcos-Regime auf den Philippinen richteten.

Nicht verwunderlich, dass sie es nicht weit brachten. Die beiden Brüder Riko und Arman Maniago, Söhne von philippinischen Politaktivisten und USA-Immigranten, haben diese Geschichte mit Sicherheit im Kopf gehabt, als sie zusammen mit zwei Amerikanern ihre Band gründeten und FLATTBUSH nannten.

Genau wie die Namensgeber scheuen sie nämlich nicht davor zurück, das, was sie stört, auch laut auszusprechen und diejenigen anzugreifen und zu kritisieren, die es verdienen. Ihre Botschaft, die sie auf Englisch und auf Tagalog, ihrer Muttersprache, verbreiten, verpacken FLATTBUSH auf ihrem Debüt "Smash The Octopus" in ein musikalisches Gewand, das den Begriff extrem verdient.

Disharmonisch, voller Breaks und in einer rasenden Geschwindigkeit kloppen und kreischen sich FLATTBUSH durch dreizehn Songs, die von kurzen melodischen Passagen und groovigen Rhythmen durchsetzt und dadurch sogar richtig eingängig sind.

Mit Krach hat das hier nichts zu tun, davor rettet schon die musikalische Versiertheit von FLATTBUSH. Wer sich vorstellen kann, wie es geklungen hätte, wenn NOMEANSNO vor Jahren ihre Liebe zum Grindcore entdeckt und sich den jungen Mike Patton ans Mikro geholt hätten, der hat einen ungefähren Vergleich zur Musik von FLATTBUSH.

Auf Pattons Label Ipecac würden sie ebenfalls gut passen, das als zweiter Anhaltspunkt. Extrem, genial und großartig genug dafür wären sie. (27:52)