PLACE OF SKULLS

With Vision CD

In meiner Besprechung des ersten PLACE OF SKULLS-Albums "Nailed" in Ox #47 mutmaßte ich noch, dass Bandleader Victor Griffin demnächst wieder mit seinem alten Verbündeten Bobby Liebling unter dem Namen PENTAGRAM musizieren würde.

Umso überraschter war ich von der Nachricht, dass stattdessen Wino Weinrich bei PLACE OF SKULLS einsteigt. Immerhin hat der mit THE HIDDEN HAND gerade erst eine neue Band am Start, mit "Divine Propaganda" ein erstklassiges Album gemacht und damit eigentlich genug zu tun.

Warum Herr Weinrich neben seiner Hauptband nun auch noch bei PLACE OF SKULLS spielt, entzieht sich meiner Kenntnis, schaden konnte es den Aufnahmen zu "With Vision" mit Sicherheit nicht. Im Gegenteil, "With Vision" ist genau wie das Debüt wieder eine hervorragende altmodische Doomplatte geworden.

Griffin und Weinrich haben sich Gesang, Gitarrenarbeit und Songwriting geteilt und ergänzen sich ausgezeichnet. Der klare, eher hohe Gesang von Griffin und Winos dunklere Stimme harmonieren ebenso miteinander wie das unterschiedliche Gitarrenspiel der beiden, und wie man gute Rocksongs schreibt, wissen sie beide.

Wie erwähnt, wurzelt die Musik von PLACE OF SKULLS unüberhörbar im Doom, wobei man wie bei HIDDEN HAND davon absieht, bloß im Zeitlupentempo rumzulahmen, sondern für genügend Abwechslung sorgt.

Da wird schon mal das Tempo variiert und angezogen, sich Zeit für ein schönes langes Solo genommen oder auch mit richtig eingängigen Melodien oder psychedelischen Parts überrascht. Sind halt Profis und gute Musiker und das schließt auch Schlagzeuger Tim Tomaselli und den neuen (Leih-)Bassisten Greg Turley mit ein.

Bleibt den Jungs zu wünschen, dass sie, nicht nur wegen Winos Popularität, demnächst auf mehr Aufmerksamkeit hoffen können. Mit so einer starken Platte wie "With Vision" sollte das möglich sein.

(50:40)