FUCKING CHAMPS

Greatest Hits CD

Irgendwie absurd: eine US-Band macht in den letzten sechs Jahren drei außerhalb der Staaten sträflich vernachlässigte, immer noch erhältliche Platten, dann kommt Matador und lässt sich von der Band eine Zusammenstellung mit 13 Tracks zimmern, um die doofen Europäer auf ein neues Werk vorzubereiten.

Eine echte Schnapsidee, zumal alle drei Platten der CHAMPS um den ex-NATION OF ULYSSES-Gitarristen und Studio-Wizard Tim Green uneingeschränkt kaufenswert sind. Wer aber keine Lust hat, für teure Importe Geld auszugeben, für den dürfte diese Zusammenstellung eine gute Anschaffung sein, denn der überwiegend instrumentale Konzept-Heavy Metal der Band funktioniert auch hier ziemlich gut.

Was die CHAMPS allerdings unter Metal verstehen, klingt eher so, als wenn die MELVINS QUEEN-Cover spielen würden, was besonders bei ihrer Johann Sebastian Bach-Adaption zum Tragen kommt, fehlt nur Freddy Mercury.

Das Ganze platzt nur so vor Ironie - ähnlich wie bei TRANS AM, mit denen sie als TRANS CHAMPS eine ebenfalls großartige EP aufnahmen -, ist aber dennoch völlig ernst gemeint. Die CHAMPS zelebrieren den Gitarren-Riff in einer wagemutigen Form, haben aber genügend Spaß dabei, um der Martin Büsser-Front ans Bein zu pinkeln, ohne dabei allerdings in irgendwelche prollige Andrew WK-Gefilde abzurutschen.

In jedem Fall eine gute Möglichkeit völlig reuelos Musik zu genießen, die das Trio aus den Klauen irgendwelcher beschränkter Metal-Nerds befreit hat, um daraus ihren völlig eigenen Sound zu machen.

Die volle Punktzahl gibt es allerdings nicht für diese Platte, sondern für die Band als solche. (10)