ROB ZOMBIE

Past, Present & Future CD

Der böse Bube des Alternative-Rock mit einer 19 Songs umfassenden Werkschau. In den Staaten gibt es auch eine "Clean Version" davon, wo die ganze schmutzige Sprache irgendwie zensiert wurde - die spinnen, die Amis! Rob Zombie, früher mit seiner Band WHITE ZOMBIE unterwegs, hatte, was mich betraf, dummerweise das Pech, auch dank bestimmter Magazine, dass mir bereits Anfang der 90er das ganze pseudo-harte Crossover-Gedöns richtig auf den Senkel ging.

Da wurde gnadenlos auf Ignoranz geschaltet, sobald die ersten bescheuert bedrohlichen Vocalparts und geklauten Metal-Riffs auftauchten oder irgendwie blöde rumgerapt wurde. Auch Mr. Zombie ist darin ganz groß gewesen, hat aber dabei aber auch immer noch eine gehörige Dosis MINISTRY mitbekommen, und ist einem dann definitiv sympathischer als "Schockrocker" Marilyn Manson, zumal bei Zombie auch immer ein gewisser visueller Aspekt ins Spiel kam.

Die Zusammenstellung ist natürlich etwas chaotisch, wie bei den meisten Platten dieser Art der Fall, eine recht wahllose Aneinanderreihung von Zombie-Tracks, darunter auch Soundtrack-Beiträge, die nicht unbedingt eine besondere musikalische Entwicklung zeigen, zum Zudröhnen bei entsprechender Lautstärke reicht es allemal.

Seine Vorliebe für Horrorstoffe ist dabei ähnlich subtil wie bei den MISFITS. Schon komisch, dass ein Typ namens Rob Zombie wirklich ernstgenommen wird, aber es gibt ja auch Menschen, die dem nacheifern und sich Roderick Usher oder Ross Feratu nennen.

Sehr amüsant ist dann allerdings Zombies Version von Lionel Ritchies "Brick House" vom "House Of 1000 Corpses"-Soundtrack, wo Ritchie zum Duett gebeten wird. Ebenfalls vorhanden, "Blitzkrieg bop", sein leicht missglückter Beitrag zu einem RAMONES-Tribute-Album.

Schon sehr unterhaltsam der Mann. Richtig interessant wird es allerdings erst bei der Bonus-DVD (nicht jugendfrei!) mit zehn Videos, wo Zombies Horror-Vorlieben natürlich eine ganz große Rolle spielen.

A guilty pleasure, wie man so schön sagt. Und kommt ja gerade richtig, wo Zombies Regiedebüt "House Of 1000 Corpses" im Januar bei uns in die Kinos kommt. Die Ironie dabei, die Firma, die diese Compilation herausgebracht hat, ist dieselbe, die damals seinen Film nicht haben wollte.