RUM DIARY

Poisons That Save Lives CD

Bisher habe ich beim Stichwort Berkeley immer sofort an Pop-Punk gedacht, was wahrscheinlich in der Herkunft des Lookout-Labels begründet lag. Mit diesem Release wird sich das jedoch schlagartig ändern.

Eigentlich würde ich sagen, die acht Songs wären typische Instrumentalmusik: Sie sind lang, bauen geduldig Spannungsbögen auf, haben überraschende dramaturgische Wechsel, eine sehr raumgreifende Instrumentierung und sphärische Klänge an den richtigen Stellen.

Da gibt es nur eine Tatsache, die mich von der Behauptung abhält: der Gesang. Ähnlich wie bei SIGUR RÓS zum Beispiel, die im Vergleich noch eine ganze Ecke gemächlicher zu Werke gehen, fungiert eben jener Gesang jedoch auch eher als Instrument, wird nur sehr spärlich eingesetzt und ist meistens eher unauffällig.

Und sagte ich gerade gemächlich, dann bezieht sich das auf die Geschwindigkeit, denn THE RUM DIARY erreichen nicht immer solch niedrige Geschwindigkeiten wie die Isländer, und sind häufig sogar recht basslastig, in einer Weise, wie ich es in letzter Zeit höchstens von CARRERA gehört habe.

Tja, und wo ich schon mal derart unauffällig den musikalischen Rahmen abgesteckt habe, schließe ich ganz einfach mit einer Kaufempfehlung für die Fans eben genannter Bands, die bei diesem Album sicher auf ihr Kosten kommen werden.

(60:20)